Eigentlich, so war geplant, wollten wir ja auf den Similaun in den Oetztalern und vielleicht noch die Fineilspitze dazu, aber es sollte anders kommen. Gut zwei Monate vor Termin schreite ich wie immer zur Hüttenreservierung, da sich ab da die Teilnehmerzahl schon gut ablesen lässt. Diesmal aber habe ich die Rechnung ohne den Hüttenwirt der Martin Busch Hütte gemacht. Die Hütte ist vollbelegt – nix zu wollen. Ausweichhütte – Similaunhütte, 5 Stunden zustieg – ohje, ich plane um. Die Vernagthütte quasi auf der gegenüberliegenden Talseite bietet auch tolle Ziele. So reisen wir am Freitag nach Vent und steigen gemütlich durch urzeitliche von Gletschern geschliffene Landschaften hinauf zur Vernagthütte. Am Samstag wollen wir gleich mal zum Fluchtkogel um ihn auch noch zu überschreiten. Über Moränenkämme und Granitgestein kommen wir zum Gletscher. Angeseilt als menschliche Perlenkette stechen wir in See, um nach zwei Stunden den Gipfel zu erreichen. Kaum eine Menschenseele läuft uns über den Weg und wir genießen die tolle Aussicht. Der Abstieg über den zum Teil sehr steilen Grat macht allen großen Spaß. Für Sonntag steht der Klassiker der Vernagthütte – die Hochvernagtspitze auf dem Programm. Wir haben sie vom Fluchtkogel aus schon gut sehen können und den Anstieg studiert. Der Gipfel aber lässt schon zu wünschen übrig – ein einziger Schutthaufen Egal – schön wars trotzdem, das Wetter, die Touren, und dass so wenig los war. Beim Abstieg kommen wir an einem Wegweiser zur Martin Busch Hütte vorbei, und ich male mir die volle Hütte aus und die Menschenkette zum Gipfel vom Similaun und denke mir: wahrscheinlich war die Vernagthütte eh die bessere Wahl…