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Familientourenleitergrundausbildung in Blaichach

03.08.2024

03.08.2024 - 10.08.2024

Eine Woche Praxis- und Theorieausbildung mit einem Kind unter zwei Jahren, wie soll das nur funktionieren. Diese Frage war schnell beantwortet. Die Grundausbildung zum Familientourenleiter war bestens abgestimmt auf die ganz Kleinen. Während der Theoriestunden standen zwei Kinderbetreuerinnen zur Verfügung. Bei Praxisübungen wurde auf die Bedürfnisse der Kinder rücksichtgenommen und der Tag war so strukturiert, dass Mittagsschlaf und Bettgehzeiten bequem eingehalten werden konnten.  
Auch die Teilnehmergruppe hat in sich sehr gut funktioniert. Ich war mir zwar sicher, dass unser Kind kein Problem hat ein paar Stunden bei den Betreuerinnen zu bleiben, aber als wir in der ersten Theoriestunde vollzählig und ohne Kinder saßen, war ich doch erstaunt.  
Mit diesen Rahmenbedingungen konnten wir einiges an Wissen, Ideen und Erfahrungen für unsere Ausflüge als Familie, aber vor allem auch für Touren in der Gruppe mitnehmen.  
Wir durften selbst Touren ausarbeiten und leiten. In völlig fremdem Gelände nicht so einfach. Auch bei der Demotour, die vollgepackt mit Ideen war, konnten wir viel Erfahrung sammeln. Zusätzlich zu den Touren durften wir in Kleingruppen jeweils zu einem Thema Aktionen vorbereiten. Auch dabei konnte man wieder eine ganze LKW-Ladung an Ideen mitnehmen, was man zur Motivation der Kleinen spielen, entdecken und machen kann.  
Ein Highlight war ein 10 Meter langes Seil. Mit ein paar Knoten darin an denen sich die Kinder festhalten konnten, wurde es zum größten Motivationsgeber überhaupt. Wichtig dabei ist nur, dass man ein paar Erwachsene dazwischen einbaut, die als Bremser funktionieren, sonst werden die Kleineren von der Gruppe einfach mitgeschleift. Bei einer Tour war Johanna in der Kraxe und durfte von dort aus das Seil festhalten und hat sich trotz gutem Zureden an dieses Seil gekrallt. Erst als der Tiefschlaf einsetzte, ist das Seil aus ihrer Hand gerutscht. 
Die Ausbilderinnen hatten auch ein sehr feines Gespür dafür, was die Gruppe noch an Aktionen und Wissensinput vertragen kann. Darauf wurde ganz flexibel der weitere Ablauf des Seminars festgesetzt. Besonders bei den älteren Kindern ohne Mittagsschlaf konnte man beobachten, dass im Laufe der Woche die Aufnahmefähigkeit langsam abnahm. Auch unser Kind konnte sich irgendwann allein beschäftigen, während wir gelesen oder geruht haben. Es gab einfach genug Input den man erst verarbeiten musste.  
Die Abende im Stüberl waren vollgepackt mit interessanten Gesprächen. Mit motivierten Menschen zusammen zu sein, ist wirklich grandios und anregend. Einige davon werden wir sicher nicht das letzte Mal gesehen haben.  
Insgesamt ist es nur schade, dass das die einzige Familienleitergrundausbildung war, die wir machen dürfen. Aber zum Glück gibt es noch diverse Fortbildungen.  

(Susi)